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» Dokumentation der 2ten regionalen Gesundheitskonferenz Rhein-Neckar am 1. Dezember 2023

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Am 1. Dezember 2023 fand die 2te regionale Gesundheitskonferenz“ als Onlineveranstaltung der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH in Kooperation mit der Gesundheitsplattform Rhein-Neckar e.V. statt.

Das Konzept einer regionalen Gesundheitskonferenz in der Metropolregion wurde im Strategieprozess (2020/21) entwickelt, mit dem Ziel Vernetzungen zwischen Akteur:innen in der Region zu initiieren und mithilfe von Kooperationen innovative Lösungen für Herausforderungen im Handlungsfeld Gesundheit zu entwickeln.

Auf Ebene der Kommunen werden Vernetzungen und innovative Versorgungsmodelle absehbar durch das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsversorgung in der Kommune (Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz – GVSG) unterfüttert. Für das Gesetz liegt seit dem Sommer 2023 ein Referentenentwurf vor, der zum Ausgang der diesjährigen regionalen Gesundheitskonferenz genommen wurde.

Im Rahmen der Konferenz wurden die zentralen Umsetzungselemente des GVSG erörtert und anhand praktischer Beispiele, die in den letzten Jahren in anderen Regionen Deutschland entstanden sind, Impulse für mögliche Umsetzungen in der Metropolregion gegeben.

Der Fokus der Konferenz lag dabei auf dem Baustein der Gesundheitskioske. Betrachtet man Gesundheitskioske, die sich in anderen Regionen Deutschlands bereits in der Umsetzung befinden, fällt auf, dass sich Intentionen, Strukturen und Angebote der Kioske unterscheiden, insbesondere zwischen städtischem und ländlichem Raum. Aufgrund der Struktur der Metropolregion Rhein-Neckar erscheint eine Beschäftigung mit verschiedenen Konzepten zielführend.

Nach einer kurzen Einführung von Hartmut Lang (MRN GmbH) und Prof. Dr. Lutz Hager (GPRN) erläuterte Ulf Werner (OptiMedis AG) den Teilnehmer:innen der Konferenz zunächst die einzelnen Umsetzungselemente des vorliegenden Referentenentwurfs:die Konzepte der Gesundheitskioske, Primärversorgungszentren und Gesundheitsregionen.

Hiernach stellten Andreas Bierod und Nilüfer Sagdic das Konzept der Gesundheitskioske der Stadt Essen vor. Als Teilkompensat der Gesundheitsversorgung aus der Schließung zweier Krankenhäuser hervorgegangen, zielen die Gesundheitskioske in Essen darauf ab, die Versorgung im Essener Norden sicherzustellen und weiterzuentwickeln. Die multiprofessionellen und multilingualen Teams der beiden Gesundheitskioske verfolgen insbesondere das Ziel, vulnerable Gruppen, die im Essener Norden leben, mit gesundhetlicher Prävention und Versorgung zu erreichen.

Als eines von zwei Modellen von Gesundheitskiosken im ländlichen Raum stellte Frau Wuttke vom Kreis Höxter ein BMWSB-gefördertes Projekt in ihrem Kreis vor. Gesundheitskioske sind hier von ehrenamtlichen Gesundheits-/Pflegelotsen unterstützte soziale Treffpunkte in Dorfgemeinschaften, in denen in barrierfreiem und geschütztem Rahmen digitale Gesundheitslösungen bedarfsgerecht erprobt werden können. Angestrebt wird die Beteiligung von 30 Dorfgemeinschaften.

Aus Thüringen und hier der Region Seltenrain stellten abschließend Steven Renner und Christopher Kaufmann (Gesundes Landleben GmbH) ein Konzept von Gesundheitskiosken vor, das insbesondere auf die Versorgung älterer und multimorbider Patient:innen in einem strukturschwachen Gebiet abzielt. Auch hier sind Gesundheitskioske an zentralen Stellen in den Ortschaften platziert (Bushaltestellen) und bieten in einem architektonisch innovativen Ambiente Dienstleistungen der Gesundheitsberatung, des Case-Managements wie auch zur Erhöhung der Mobilität der älteren Bevölkerung (Landmobil). Das Angebot wird erweitert durch Kooperationen und telemedizinische Angebote.

Wir danken allen Referent:innen herzlich für die spannenden Einblicke, die Unterstützung der Konferenz durch ihre Beiträge und allen Teilnehmer:innen für die Beteiligung an der Diskussion!

Weitere Details zu den Vorträgen können Sie den Präsentationen im Download-Bereich entnehmen.

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