HPV-Impfung auch für Jungen relevant

» Mehr Schwung für die HPV-Prävention

Die MRN unterstützt die Ausweitung der HPV-Prävention an Schulen. Im europäischen Vergleich schneidet Deutschland bei der Prävention HPV-bedingter Krebserkrankungen bislang schlecht ab.

Veröffentlicht am: 26.07.2024

Lesezeit: 2 Minuten

Bereits 2015 unterstützte die Metropolregion Rhein Neckar GmbH ein Impfprojekt an Schulen im südhessischen Landkreis Bergstraße. Das Projekt, welches von Dr. Claus Köster, Präsident des Gesundheitsnetzes und Geschäftsführer der preventa Stiftung ins Leben gerufen wurde, erzielte eine zwei- bis dreifache Erhöhung der Impfquote, insbesondere im jüngeren Altersbereich. Das Pilot-Vorhaben geriet durch die Corona-Pandemie ins Stocken und wird nun neu aufgerollt. Ziel ist es, die HPV-Impfquote in allen drei Landesteilen der Region deutlich zu erhöhen.

Schulen sind ein zentraler Ort der Gesundheitsbildung, an dem Eltern, Kindern und Jugendlichen die HPV-Prävention näher gebracht werden kann. Deshalb bietet die preventa Stiftung in Zusammenarbeit mit Gesundheitsämtern Informationsabende, Schulbesuche von Expert:innen, Unterrichtsmaterialien zum Thema HPV und Impfangebote an Schulen an. Schulen, an denen das Impfprojekt bereits umgesetzt wurde, zeigen sich zufrieden mit der Resonanz und den Abläufen.

Lt. Berechnungen der preventa Stiftung können durch eine Verdopplung der Impfquote in den nächsten zehn Jahren allein in der Rhein-Neckar-Region ca. 200 Leben gerettet, 600 Krebsneuerkrankungen verhindert und mehr als 10.000 Operationen vermieden werden.

Zum Hintergrund: Deutschland schneidet bzgl. der HPV-Impfraten im europäischen Vergleich schlecht ab und belegt hier nur den 17. Platz unter 25 Ländern. Länder wie Portugal, Norwegen und England haben bereits eine Impfquote bei 15-jährigen Mädchen von über 80%. In Deutschland sind nur 51% der Mädchen und 17% der Jungen vollständig immunisiert. Dabei gilt die Impfung als sehr wirksam in Bezug auf die Prävention HPV-bedingter Krebserkrankungen und zugleich als gut verträglich.

Im Kampf gegen Krebs hat die Europäische Union den Mitgliedstaaten klare Ziele gesetzt. Bei HPV soll die Impfquote bis 2030 für Mädchen bei 90 % liegen. Zudem sollen deutlich mehr Jungen immunisiert werden.

Quellen und weitere Informationen:

Ja-ich-auch (imwi.de)

Neue Maßnahmen zur Krebsvorsorge durch Impfungen - Europäische Kommission (europa.eu)

Ärzteblatt Sachsen 4/2024 (slaek.de)

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